Pinienrindenextrakt und L-Arginin: sehr gut getestetes Potenzmittel

Arginin ist wichtig für die Steuerung des Gefäßtonus, also der Regulation der Gefäßweite und damit des Blutdruckes und des Durchflusses von Blut durch die Gefäße. Als natürliches Potenzmittel ist Arginin bekannt.

Allerdings wird die Wirksamkeit von Arginin allein teils bezweifelt. In mehreren Studien ist nachgewiesen worden, wie die Effizienz von Arginin bei Erektionsstörungen deutlich verbessert werden kann: durch die Kombination mit Pinienrindenextrakt aus der französischen Seekiefer (Pinus pinaster).

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Bis es zur Erektion beim Mann kommt, sind sehr komplexe Stoffwechselvorgänge notwendig. Diese können an verschiedenen Stellen gestört werden, unter anderem psychisch oder auch durch mangelnde Reizweiterleitung im Nervensystem. Die mit Abstand häufigste Ursache aber für Potenzstörungen sind schwache, unelastische Gefäße und dadurch bedingte Durchblutungsstörungen im Penis.

An dieser Stelle setzt auch die ernährungsmedizinische Methodik an: Dem Körper wird mehr vom Botenstoff für die Steuerung der Gefäße zur Verfügung gestellt. Dies geschieht durch die Aminosäure L-Arginin. Denn nur mit L-Arginin kann der gefäßerweiternde Stoff NO und cGMP im Körper hergestellt werden. Fehlt dem Körper Arginin, so kann nicht genügend NO hergestellt werden.

Genauso wichtig wie die dem Körper zur Verfügung stehende Menge an L-Arginin scheint aber die Verwertbarkeit des L-Arginins zu sein. An dieser Stelle setzt der Pinienrindenextrakt ein: er steigert offensichtlich die Verwertbarkeit entscheidend, so daß es zu einer guten Wirksamkeit bei Impotenz kommt.

L-Arginin und Pinus pinaster: Studie aus 2003

Bereits in 2003 ist das Zusammenspiel aus Pinienrindenextrakt und L-Arginin bei Männern mit erektiler Dysfunktion überprüft worden 1. Das Ergebnis: die Kombination führt zu deutlich besserer sexueller Funktion bei der Mehrzahl der Männer.

Die 40 untersuchten Männer hatten zunächst über einen Monat eine Menge von 1.700 mg L-Arginin täglich eingenommen. Das Ergebnis in dem ersten Teilabschnitt war ernüchternd, nur wenige berichteten von einer Verbesserung der Erektionsfähigkeit.

Im zweiten Monat wurden gemeinsam mit dem Arginin auch 40 mg Pinienrindenextrakt der Marke Pycnogenol® täglich eingenommen. Im dritten Monat wurden 120 mg Pinienrindenextrakt täglich gemeinsam mit L-Arginin eingenommen. Das Ergebnis der Kombinationtherapie: 80% der Männer bzw. 92,5% der Männer berichteten von verbesserter Erektionsfähigkeit.

Die Schlussfolgerung aus 2003: Pinienrindenextrakt kann durch den Gehalt an Polyphenolen, Katechinen und Taxifolin die körpereigene Synthese von NO entscheidend steigern und ist bei Erektionsstörungne in Kombination mit der Aminosäure Arginin empfehlenswert.

Studie zur Potenzsteigerung durch Arginin und Pinus pinaster mit verbessertem Design

Die Studie aus 2003 hat aber auch Kritik geerntet. Das Studiendesign war nicht optimal, um auch Zufalls- und Placeboeffekte auszuschliessen, so die Kritiker. Deshalb wurde 2008 eine neue Studie nach dem sogenannten Gold-Standard durchgeführt: randomisiert, placebokontrolliert und doppelblind 2. Ein Untersuchungsaufbau, wie er die Norm bei anspruchsvollen pharmakologischen Studien ist.

50 Männer mit moderater bis mittlelschwerer erektiler Dysfunktion wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt und erhielten entweder 80 mg Pinienrindenextrakt und 3.000 mg L-Arginin oder ein Scheinmedikament (Placebo). Weder Arzt noch Patient wusste, was er einnimmt (daher spricht man vom „doppelblinden“ Aufbau der Studie).

Die Bewertung, wie gut die sexuelle Funktionstüchtigkeit des Mannes ist, wurde anhand des international standardisierten IIEF-Fragebogens ermittelt 3. Zudem wurden verschiedene Blutwerte kontrolliert.

Das Ergebnis: Die Wirksamkeit der Kombination von Arginin und Pinienrindenextrakt bei Erektionsstörungen ist hochsignifikant. Über 80% haben von einer deutlichen Verbesserung berichtet. Die meisten Männer, die Pinienrindenextrakt und Arginin einnahmen, konnten ihre Erektionsfähigkeit vollständig wieder herstellen.

Der Testosteronspiegel stieg unter dem Einfluss der Kombination an. Bei Männern, die unter leichten Bluthochdruck litten, konte eine leichte Verbesserung bemerkt werden. Auch die Blutwerte haben die subjektiv gemessenen Ergebnisse unterstützt: verschiedene Parameter, die die Gefäßgesundheit messen, waren deutlich verbessert.

Nebenwirkungen wurden auch in dieser Untersuchung nicht festgestellt. Allgemein sind die Wirkstoffe L-Arginin und Pinienrindenextrakt auch von etwa 1.000 weiteren Untersuchungen als sehr gut verträglich und prinzipiell als nebenwirkungsfrei getestet worden.

Wirkung setzt an demselben Hebel an wie Medikamente

An den Vorgängen rund um die Regulierung des Gefäßtonus setzen auch pharmakologische Potenzmittel an: Sogenannte PDE-5 Hemmer hemmen ein Enzym mit dem Ziel, die Gefäßerweiterung durch NO zu unterstützen.

Quellen

  1. Stanislavov R, Nikolova V. Treatment of Erectile Dysfunction with pycnogenol and L-arginine. Journal of Sex & Marital Therapy. 2003. 29(3): 207-213
  2.  Stanislavov R, Nikolova V, Rohdewald P. Improvement of erectile function with Prelox: a randomized, double-blind, placebo-controlled, crossover trial. International Journal of Impotence Research. 2008. 20(2): 173-80
  3.  Rosen RC, Riley A, Wagner G, Osterloh IH, Kirkpatrick J, Mishra A. The international index of erectile function (IIEF): a multidimensional scale for assessment of erectile dysfunction. Urology. 1997. 49(6): 822-30