Antioxidantien wie die Vitamine C und E und das Spurenelement Selen können die Spermienqualität verbessern und auf diese Weise die Schwangerschaftsrate erhöhen, so das Ergebnis einer Metastudie eines britischen Forscherteams unter der Leitung von Tarek El-Toukhy.

Die Ergebnisse früherer Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und der Qualität von Spermien hindeuteten, stellten den Ausgangspunkt der Studie dar, in deren Rahmen 17 klinische Studien mit insgesamt 1664 männlichen Untersuchungsteilnehmern analysiert wurden. Ausgewertet wurden Studien, die neben der Einnahme antioxidativer Substanzen wie Vitamin C, Vitamin E, Carotinoide, Selen, Folsäure und Zink auch die Spermienqualität der Untersuchungsteilnehmer erfassten.

Sinkende Fruchtbarkeit von Männern ist ein wachsendes Problem. Allein in den letzten 17 Jahren ist die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien um ein Drittel gesunken, bereits zwischen 1945 und 1995 war ein Rückgang um die Hälfte festgestellt worden. Immer mehr Männer kommen damit in einen Bereich hinein, der von Fortpflanzungsmedizinern als „subfertil“ bezeichnet wird, nur eingeschränkt fruchtbar.

Studien zu Antioxidantien mit weitgehend gleichen Ergebnissen

Coenzym Q10 Fruchtbarkeit SchwangerschaftDie Meta-Analyse ergab, dass in 75 Prozent der untersuchten Studien ein positiver Effekt der Einnahme von Antioxidantien hinsichtlich relevanter Spermien-Parameter zu finden war. In 63 Prozent der betrachteten Untersuchungen konnte eine signifikante Verbesserung der Spermienbeweglichkeit festgestellt werden, während in 33 Prozent der analysierten Studien eine statistisch bedeutsame Erhöhung der Spermienkonzentration zu verzeichnen war. Auch auf die Schwangerschaftsrate wirkt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien den Ergebnissen der Metastudie zufolge positiv aus. Im Vergleich zu Teilnehmern, die keine entsprechenden Supplemente oder lediglich Placebos erhielten, konnte bei Teilnehmern, die Antioxidantien zu sich nahmen, eine um 16 Prozent höhere Schwangerschaftsrate verzeichnet werden.

Die Forschergruppe um Tarek El-Toukhy geht davon aus, dass diese erhöhte Schwangerschaftsrate durch die Zunahme der Spermienbeweglichkeit und der Anzahl der beweglichen Spermien erklärt werden kann, da diese Parameter als Prädiktoren für die männliche Fruchtbarkeit gelten.

Um die Ergebnisse dieser Metastudie abzusichern, empfiehlt die britische Forschergruppe weitere Untersuchungen. Nach Angaben von El-Toukhy sind 15 aller Paare von Fruchtbarkeitsproblemen betroffen, wobei die Hälfte dieser Fälle auf eine verminderte Spermienqualität zurückzuführen ist.

Ähnliche Ergebnisse sind bei der Aminosäure Arginin und bei L-Carnitin als Nahrungsergänzung festgestellt worden: die Einnahme hat bei den Teilnehmern der jeweiligen Studie die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien bereits nach drei Monaten signifikant erhöht.