Wofür brauchen wir Dopamin?

Der Botenstoff Dopamin wird vom Gehirn ausgeschüttet, sobald man etwas Neues, Unerwartetes und Angenehmes erlebt. Erlebt man nichts, sinkt der Dopamin-Spiegel. Erlebt man etwas Angenehmes, steigt er jedoch. Verliebt man sich z.B. steigt er sogar sehr stark. Diese Tatsache steht in engem Zusammenhang mit unserer Lebenslust und unserem Glück. Wann Sind wir voller Tatendrang und Unternehmungslust? Eher in Phasen des Lebens in denen Neues passiert. Sprich: Nur dann wenn ausreichend Dopamin vorhanden ist.

Wer sich also lustlos fühlt, und daher nichts unternimmt, hat dadurch natürlich kaum eine Chance etwas Neues und Spannendes zu erleben, das den Dopamin-Spiegel heben könnte. Es gibt also keine Dopamin-Ausschüttung und damit steigt die Lustlosigkeit weiter. So dass man leicht in eine depressive Verstimmung hinein, aber umso schwerer wieder hinaus gerät. Umgekehrt funktioniert dies allerding genauso: Je mehr Dopamin zur Verfügung steht, umso aktiver wird man und umso größer ist die Chance positive Erfahrungen zu machen, die wiederum zu einer weiter motivierenden Dopaminausschüttung führen.

„Aktivität ist der einfache, Abenteuer der besondere Weg zum Glück.“

Was behindert das Dopamin?

Neue medizinische Erkenntnisse belegen, dass vor allem Stress und falsche Ernährung dazu führen, dass Dopamin im Gehirn nicht ausreichend erzeugt werden kann. Vitamine und eiweißreiche Kost hingegen fördern den Aufbau von Dopamin.

Stresshormone blockieren nämlich den Aufbau von Dopamin sowie weiterer stimmungsaufhellender Hormone wie z.B. den des Serotonins auf die im Folgenden beschriebene Weise.

Ein mit dem Stresshormon Cortisol belasteter Stoffwechsel benötigt zur Energiegewinnung nicht nur Kohlenhydrate und Zucker, sondern auch Eiweiß, und das zieht er dem Gehirn ab. Somit sind sämtliche wertvolle gehirnaktive Aminosäuren verloren und es kann kein Dopamin mehr gebildet werden.

Der Stress wirkt sich auch auf Lernfähigkeit und Leistungen unseres Gedächtnisses aus. Dies wurde in Studien belegt: Je höher der Cortisolspiegel, desto schlechter schneiden Versuchspersonen bei gestellten Tests ab. Die Stresshormone schädigen sogar langfristig die Gehirnregionen, die für Gedächtnisprozesse zuständig sind.

Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und regelmäßige Entspannung können diesem Prozess vorbeugen. Diese Empfehlungen bilden, wie man sieht, nicht nur die Grundlage für unsere körperliche sondern auch für unsere geistige Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Was passiert im schlimmsten Fall?

Man stelle sich vor, das Stresshormon Cortisol übernimmt die Macht. Es beginnt seine Herrschaft der Unterdrückung und Ausbeutung mit der Unterbindung der Neubildung von Dopamin und Serotonin. Wertvolle Eiweiße im Gehirn werden nur noch zur Energiegewinnung eingesetzt, wozu normalerweise Zucker und Kohlenhydrate ausreichen würden. Keine Glückshormone, geringerer Antrieb und die gefühlte Belastung steigt.

Die Cortisolproduktion in der Nebenniere steigt weiter, denn der Stress nimmt nicht ab. Dies geht solange weiter, bis schlussendlich und in letzter Instanz die Nebenniere streikt: Aufgrund von Überlastung ist sie in sich zusammengefallen und von nun an nicht mehr fähig, weiteres Cortisol zu produzieren. Der Mangel an Cortisol lässt den Prostaglandin-Spiegel, der für das Schmerzempfinden zuständig ist, in die Höhe schnellen und Schmerzen, für die es scheinbar keine Ursache gibt, sind die Folge. Erst ab diesem Punkt werden der Stress und die Überforderung für die Betroffenen durch körperliche Symptome offensichtlich aber eben nicht in einen kausalen Zusammenhang mit der Überlastung gebracht.

Nun da dem Patienten „alles weh tut“, beginnt der Marathon der Facharztbesuche, doch auch der Befund des zehnten Spezialisten bleibt ohne Ergebnis. Es wird zwar versucht die Symptome zu bekämpfen, doch in den meisten Fällen bleibt die eigentliche Ursache unerkannt.

Diagnose BURNOUT !

Burnout entsteht nicht von jetzt auf gleich sondern schleicht sich über den oben beschriebenen Teufelskreis langsam ein. Immer häufiger lautet die Diagnose Burnout. Es handelt sich dabei allerdings um keine Krankheit sondern um ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.

Laut WHO werden Burnout und Depression die zurzeit häufigste Krankheitsursache Herz-Kreislauf demnächst sogar überholen. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse waren 2008 deutsche Arbeitnehmer wegen Burnout-Symptomen fast zehn Millionen Tage krankgeschrieben und die Tendenz ist weiter steigend.

Kann man denn gar nichts tun?

Die Erkenntnisse sind da, die Zusammenhänge erkannt und wissenschaftlich belegt. Aber leider halten sie nur schleichend Einzug in die Schulmedizin und den Praxisalltag. Eine mögliche Prävention wäre eine regelmäßige Kontrolle des Cortisolspiegels. Ein erhöhter wäre ein Alarmzeichen, ein kurz darauf sehr niedriger ein eindeutiger Hinweis auf kurzbevorstehenden Burnout. Bei erhöhtem Cortisol könnte man gezielt mit der Einnahme von Aminosäuren und Nahrungsergänzungsmitteln gegensteuern, da das Gehirn nun Eiweiß benötigt, um noch eine Chance zu haben das Ruder herumzureißen.

Somit kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auch präventiv eine sinnvolle Maßnahme gegen Burnout bei erhöhtem Stressaufkommen sein.

Quellen:

  • Thorsten Havener, Dr. med Michael Spitzbart – Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten
  • FOCUS Magazin | Nr. 46 – STRESS DIE SEUCHE DES 20. JAHRHUNDERTS