Bernd Eichinger ist kein Einzelfall. Der wohl beste deutsche Regisseur und Produzent starb im Alter von nur 61 Jahren an einem Herzinfarkt. Er sackte beim Abendessen im Nobelrestaurant „Cecconi´s“ in LA im Kreise seiner Lieben zusammen. Freunde berichten, er sei gut ausgeruht und bestens gelaunt gewesen.

Der wenig überraschende Herzinfarkt

Kardiologen sage: Dieser Tod war keineswegs überraschend. Bernd Eichinger war in dem typischen Alter, er hatte die typischen Risikofaktoren, sein Job war typisch für einen Herzinfarkt und die Situation war ebenfalls typisch. Täglich erleiden etwa 800 Deutsche einen Herzinfarkt. Zwei Drittel versterben sofort – der Herzinfarkt ist die häufigste Todesursache in westlichen Industrienationen. Nur ein Drittel überlebt den Herzinfarkt.

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind seit langem bekannt. Es sind vor allem

  • erhöhte Blutfettwerte
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht / Adipositas
  • Stress
  • Diabetes / erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Rauchen
  • Cholesterin

Weithin unbekannt – oder auch von vielen Menschen verdrängt – ist, dass sich dieser Risikofaktoren nicht addieren, sondern multiplizieren. Das soll bedeuten:

Nicht ein oder zwei der Risikofaktoren allein sind hochgefährlich, sondern erst die Kombination mehrerer Risikofaktoren für einen Herzinfarkt.

Kann ich mein Herzinfarktrisiko berechnen?

Ja. Jeder einzelne Risikofaktor für einen Herzinfarkt hat ein bestimmtes Gewicht. Bestimmen Sie ihr persönliches Risiko, indem Sie die Risikofaktoren multiplizieren:

  • erhöhte Blutfettwerte                                       Faktor 3
  • Bluthochdruck                                                   Faktor 2
  • Übergewicht / Adipositas                                Faktor 2,5
  • Stress                                                                    Faktor 3
  • Diabetes / erhöhter Blutzuckerspiegel          Faktor 2,5
  • Rauchen                                                               Faktor 3
  • Cholesterin                                                          Faktor 3

Ein Beispiel: Haben Sie Diabetes, Bluthochdruck und sind Raucher, multiplizieren Sie 3 x 2,5 x 2 = 15. Ihr Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist 15 mal höher als ein Mensch ohne diese Risikofaktoren. Kommen noch weitere Faktoren hinzu, kann das Risiko leicht auf das 200 bis 300 fache eines gesunden vitalen Menschen steigen.

Risikofaktor schlechte Ernährung

Einer der Gründe für ein erhöhtes Risko eines Herzinfarktes ist schlechte Ernährung in Verbindung mit Übergewicht. Heutige Ernährung ist oft arm an Vitaminen, die wichtig für den Zellschutz sind. Oxidativer Stress greift die Gefäßzellen an und schädigt die Endothelzellen. Das Endothel, die innere Tapete unserer Gefäße,  bildet den Neurotransmitter NO (Stickstoffmonoxid) und ist der Schlüsselort für die Funktion gesunder Gefäße.

Orthomolekulare Prävention

Hochdosierte Produkte mit Vitaminen, Aminosäuren, Omega-3 Fettsäuren und Coenzym Q10 (Energiespender für Herzmuskeln) können das Risiko eines Herzinfarktes deutlich senken. Die wichtigsten Bestandteile einer herzgesunden Nahrungsergänzung sind Vitamine, L-Carnitin, Coenzym Q10 und Omega-3 Fettsäuren.

Antioxidantien Vitamin C und Vitamin E

Vitamin C und Vitamin E sind zwei hochwirksame Antioxidantien. Die beiden Vitamine fangen freie Radikale auf und verhindern so eine dauerhafte Zellschädigung durch Oxidation. Vitamin E und Vitamin C verstärken die Wirkung der Omega-3 Fettsäuren und mindern die endotheliale Dysfunktion. In einer großen Studie mit 2200 Patienten, denen über eineinhalb Jahren zwischen 400 und 800 IE Vitamin E gegeben worden ist, sank die Herzinfarktrate gegenüber den Patienten ohne zusätzliche Einnahme von Vitamin E um 77%.

B-Vitamine

B-Vitamine wirken sich positiv auf die Cholesterinwerte aus, sie fördern den Energiestoffwechsel in den Herzkranzgefäßen und helfen, den Triglyceridspiegel zu senken.

Omega-3 Fettsäuren

Omega-3 Fettsäuren haben den  ausgeprägtesten Effekt auf gesunde Blutfettwerte. In einer Studie an 11.324 Patienten in Italien wurde einer Gruppe nach einem Herzinfarkt hochdosierte Omega-3 Fettsäuren gegeben. Einer Vergleichsgruppe wurde ein wirkungsloses Placebo verabreicht. Nach dreieinhalb Jahren war das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, bei der Gruppe, die Omega-3 Fettsäuren und Vitamin E eingenommen hatte, um 30% niedriger.

L-Carnitin und Coenzym Q10

L-Carnitin übernimmt im Herzmuskel eine zentrale Funktion bei der Produktion von Energie im Rahmen der Fettsäureoxidation. Ebenso fördert L-Carnitin die Entgiftung toxischer Stoffwechselprodukte. Bei koronaren Herzkrankheiten kann L-Carnitin die Häufigkeit von angina-pectoris Anfällen verringern und die Belastungstoleranz verbessern. L-Carnitin dauerhaft eingenommen trägt weiterhin zu einer effektiven Gewichtskontrolle bei und ist als Schlankmacher bekannt.

Coenzym Q10 ist für die Bildung von ATP (Adenosintriphosphat), den wichtigsten Energieliferanten für unseren Körper, unentbehrlich. Eine gute Coenzym Q10 Versorgun führt zu einer verbesserten ATP-Versorgung von Muskelzellen und Organen. Vorallem die Leistungsfähigkeit des Herzens wird durch Coenzym Q10 deutlich gesteigert. Die Struktur von Coenzym Q10 ist ähnlich dem Vitamin E und es ist ein sehr starkes Antioxidans.

Aminosäure L-Arginin

Die Aminosäure L-Arginin ist der einzige Ausgangsstof für den Neurotransmitter NO (Stickstoffmonoxid). L-Arginin fördert dadurch die Steuerung des Gefäßtonus (der Erweiterung bzw. Verengung von Gefäßen zur Steuerung des Blutflusses und des Blutdrucks). L-Arginin verbessert ebenso die Insulinsensitivität und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und den Blutdruck zu senken. Die Aminosäure L-Arginin hemmt ebenfalls die Thrombozytenaggregation, einem gefährlichen Auslöser eines Herzinfarktes.