Frauen mit Kinderwunsch und werdende Mütter haben sicher durch ihren Gynäkologen schon davon erfahren: Genügend Folsäure ist für das heranwachsende Baby von großer Bedeutung. Aber auch Erwachsene sollten mit dem Vitamin gut versorgt sein, um dadurch verschiedenen Erkrankungen vorzubeugen.

Vitamin B9 bzw.

Folsäure

(Folat) – was ist das?

Die Bezeichnungen fassen diverse chemische Stoffe zusammen, die in ihrer Struktur und in ihrer Wirkung ähnlich sind. Der menschliche Organismus benötigt Vitamin B9 für die Blutbildung, den Eiweißstoffwechsel, die Zellteilung und -neubildung sowie für den Aufbau der DNA (Erbsubstanz). Weitere (allerdings eher ungebräuchliche) Bezeichnungen sind Vitamin M und Vitamin B11.

Folsäuremangel und Folsäurelieferanten

Folsäure wird vom Organismus nicht gut gespeichert. Deshalb muss sie dem Körper regelmäßig und in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Der Name leitet sich übrigens vom lateinischen Begriff „folium“ für „Blatt“ ab, was einen Hinweis auf das natürliche Vorkommen gibt. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten auf eine optimale Versorgung mit Folsäure achten. Ärzte sind sehr daran interessiert, ihre Patientinnen diesbezüglich so früh wie möglich zu beraten. Denn das Vitamin ist gerade in den ersten Schwangerschaftswochen besonders wichtig für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen. Fehlt es zu dieser Zeit, so werden dadurch unter Umständen Missbildungen des Gehirns und die Entstehung des sogenannten „offenen Rückens“ (Spina bifida) begünstigt. Auch das Risiko für eine Frühgeburt ist erhöht. Bei der Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen spielt Vitamin B9 ebenfalls eine wichtige Rolle. Bestimmte Lebensgewohnheiten, wie zum Beispiel starker Alkoholkonsum, führen häufig zu einem Mangel.

Pflanzliche und Tierische Quellen

Tierische Lebensmittel enthalten in der Regel weniger Folsäure als pflanzliche. Eine Ausnahme bilden hier jedoch Eigelb und Leber, wie z. B. die vom Kalb oder vom Geflügel. Auch in Hefe ist viel davon enthalten. Grüne Blattsalate, Gemüse sowie Vollkorngetreide und Nüsse zählen zu den wichtigen natürlichen Lieferanten dieses Vitamins. Es wird auch künstlich hergestellt. Die Pharmaindustrie fertigt daraus diverse Präparate zur Nahrungsergänzung. Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Salz, gibt es auch mit Folsäure-Zusatz zu kaufen. Das Vitamin ist hitze- und lichtempfindlich. Zu langes Lagern, Wässern und Kochen reduzieren den Gehalt in der Nahrung erheblich und sollten deshalb vermieden werden.