Wenn der Körper zu wenig Selen erhält, steigt das Risiko an einer Arthrose zu erkranken stark an. Wissenschaftler der Universität von North Carolina haben in einer Studie herausgefunden, dass für jedes zusätzliche Zehntel von einer Millionen im Körper der Probanden das Risiko an Knie-Arthrose zu erkranken um 15 – 20 Prozent sinkt. Die Studie basierte auf den Daten von 940 Probanden.
Dabei konnte erkannt werden, dass die Konzentration von Selen im Blut in einem proportionalen Verhältnis zum Schweregrad der Arthritis stand. Je höher der Selenspiegel ausfiel, desto geringer war der Schweregrad der Arthrose. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es in Zukunft möglich sein wird durch den Einsatz von Selen Knie-Arthrosen vorzubeugen oder deren Auswirkungen zumindest stark zu lindern.
Selen: Mangel in Europa weit verbreitet
Die Ergebnisse der Studie sind für die Bevölkerung der Europäischen Union von hoher Relevanz. Im Jahr 2002 wurde eine Studie veröffentlicht, nach welcher der Selenanteil in britischem Weizenbrot um 10 bis 50 Mal niedriger ausfällt als in amerikanischem Weizenbrot. Dies ist vor allem auf die niedrige Selenkonzentration in britannischen Böden zurückzuführen. Da der Großteil von Selen über Weizen aufgenommen wird, liegt die tatsächliche Einnahme von Selen oftmals deutlich unter der empfohlenen Tagesdosis.
Zeitgleich steigt der Anteil an Erkrankten in Industrienationen. Dies ist zum einen auf die alternde Bevölkerung, zum anderen aber auch auf die hohe Anzahl fettleibiger Personen zurückzuführen. Großbritannien besitzt derzeit die achthöchste Adipositas-Rate der Welt. Im Durchschnitt besuchen jährlich mehr als zwei Millionen Briten ihren Hausarzt wegen Arthritis.
Zusammenhang von Arthrose und Selen eindeutig
Das Team der US-Universität in North Carolina vermutete zunächst, dass Selen einzig und allein bei der Prävention von Arthritis von Bedeutung ist. Dies schlussfolgerten die Wissenschaftler daraus, dass in chinesischen Gegenden mit Selenmangel Teile der Bevölkerung an der Kashin-Beck-Krankheit litten. Diese verursacht bereits in jungen Lebensjahren extreme Probleme. Die Forscher suchten Probanden für ihre Studie aus und teilten diese in drei Gruppen auf. Der Selengehalt der einzelnen Probanden wurde über die Selenkonzentration in den Fußnägeln gemessen.
Die Probanden mit dem höchsten Selenspiegel besaßen ein um bis zu 40 Prozent niedrigeres Risiko an einer Knie-Arthrose zu erkranken. Die Teilnehmer-Gruppe mit der höchsten Selenkonzentration besaß ein nur halb so großes Risiko an Arthritis zu erkranken oder diese in beiden Knien zu bekommen. Einige der Ergebnisse deuten sogar darauf hin, dass das Risiko bei Afro-Amerikanern und Frauen noch wesentlich niedriger liegt.
Die Forscher sagten aus, dass zwischen der Konzentration von Selen und der Entstehung und dem Schweregrad von Arthritis ein klarer Zusammenhang besteht. Generell wird vermutet, dass das Mineral in Form eines schützenden Antioxidans wirkt. Die Mechanismen hinter den positiven Effekten sollen in weiteren Studien untersucht werden. Anschließend sollen Studien mit mehr Patienten durchgeführt werden: Hier soll vor allem untersucht werden, ob Selen auch Schmerzen und andere Symptome beeinflusst.
Neben Selen sind auch Glucosaminsulfat, Chondroitin und MSM (Methylsulfonylmethan) sowie schwefelhaltige Aminosäuren (Cystein & Methionin) dafür bekannt, den Knorpelschwund bei einer Arthrose verlangsamen oder völlig aufhalten zu können und so langfristig die Ursachen von Arthrose wirksam bekämpfen.
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