Zwar verliert jeder Mensch täglich eine gewisse Anzahl von Haaren, doch kann vermehrter Haarausfall (Alopezie) ein Anzeichen dafür sein, dass Störungen im Organismus vorliegen. Rund 80 % aller Männer sind bis ins hohe Alter von Haarausfall betroffen, wohingegen nur jede dritte Frau unter krankhaftem Haarverlust leidet. Bei Frauen tritt ein physiologisch begründeter Haarausfall beispielsweise nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf. Die Ursache hierfür liegt im plötzlichen Abfall des Hormons Östrogen. Sobald sich der Östrogenspiegel normalisiert, geht meist auch der Haarausfall nach einiger Zeit zurück und die Haare fangen wieder an zu wachsen.
Das Kopfhaar durchläuft fortlaufend unterschiedliche Wachstumsphasen. So wird die Erneuerung der Haare im Alltag kaum bemerkt, der Haarbestand bleibt weitgehend konstant.
Werden über einen längeren Zeitraum mehr Haare als die sonst beim Waschen oder Bürsten übliche Menge verloren, spricht man von krankhaftem Haarausfall. Hier werden drei Arten unterschieden: Hormonell-erblicher Haarausfall (androgenetische Alopezie), kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata) und diffuser Haarausfall.
Speziell dem diffusen Haarverlust kann man gut entgegenwirken. Diese Art des Haarausfalls zeichnet sich durch einen gleichmäßigen Haarverlust aus. Als Ursache sind Stoffwechselerkrankungen, mangelnde und einseitige Ernährung und hier insbesondere der Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen, Medikamente sowie Eisenmangel und hormonelle Störungen der Schilddrüse bekannt. Zudem kann auch psychischer Stress sowie eine allgemeine Fehl- oder Mangelernährung zum diffusen Haarausfall führen.
Mit Vitaminen und Nährstoffen vorbeugen
Nicht nur in der Werbung ein Schlagwort für schöne glänzende Haare, sondern gerade in der Wirksamkeit gegen Haarausfall ein erprobtes Mittel: Biotin, auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H, ist ein Teil des Vitamin-B-Komplexes. Bei Haarausfall, der auf einem Mangel an Biotin beruht, fördert Biotin zum einen die Qualität und Widerstandsfähigkeit der Haare und zum anderen wird durch eine gezielte Stoffwechselaktivierung auch das Haarwachstum angeregt, die Haarwurzeln wieder besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Die Ursachen für einen Biotin-Mangel liegen in einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts und sind konkret in einer unausgewogenen Ernährungsweise und Diäten, Stress, hohem Alkohol- und Nikotinkonsum, anhaltendem Durchfall oder die Einnahme von Antibiotika begründet. In der Schwangerschaft oder der Menopause ist der Biotinspiegel häufig sehr niedrig. Um dem Haarausfall entgegenzuwirken, empfiehlt sich eine tägliche Einnahme dieses „Haar“-Vitamins. Für eine kurzfristige Therapie kann Biotin auch in hoher Dosierung über mehrere Monate zugeführt werden, Überdosierungen sind nicht bekannt. Biotin wird insbesondere im L-Cystein Stoffwechsel benötigt, der zentral für den Haaraufbau ist.
Die Aminosäuren L-Cystein und L-Methionin
Als integraler Baustein des Keratins, also dem zentralen Haarbestandteil, wird L-Cystein für eine gesunde Haarpracht benötigt. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass die Einnahme von L-Cystein zu einer signifikanten Verbesserung androgenetisch bedingten Haarausfalls führte.1 Fehlt dem Organismus L-Cystein, bewirkt dies ein gestörtes Haarwachstum. Der normale Tagesbedarf beträgt 13 mg pro kg Körpergewicht, um Haarausfall vorzubeugen, sollten jedoch 0,5 g bis 1,5 g eingenommen werden.
Neben L-Cystein ist L-Methionin ist die zweite wichtige Aminosäure für die Bildung gesunder Haare. Methionin ist ebenfalls essenziell für den Aufbau des Haares. Ein Mangel an L-Methionin kann zu verminderter Haarbildung führen.2 L-Methionin ist verantwortlich für eine besonders feste und strapazierfähige Struktur der Haare. Da Methionin nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann, muss es in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden.
Die Spurenelemente Zink, Eisen und Kupfer
Auch die Spurenelemente Zink, Eisen und Kupfer sind am Haarwachstum beteiligt – sie sind allesamt wesentliche Elemente für Wachstum und die Haarstruktur.
Zink ist an der Bildung des Haarproteins Keratin beteiligt. Chronischer Zinkmangel löst Haarausfall aus. Im Durchschnitt nehmen im deutschsprachigen Raum die Frauen nur etwa 10 mg, die Männer nur etwa 12 mg Zink täglich mit der Nahrung zu sich, empfohlen sind jedoch 12 mg für Frauen, 15 mg für Männer. Desshalb treten bei vielen, äußerlich auch gesunden, Personen Zinkmangelzustände auf. Bei Haarausfall sollte eine Behandlung mit Zink die allererste Wahl sein. Speziell beim kreisrunden Haarausfall werden die Therapieerfolge durch Zink mit dessen immunregulierenden Wirkung erklärt.
Eisenmangel kann ebenfalls sehr schütteres Haar verursachen. Wird ein zu niedriger Ferritinwert (= Eisenwert) festgestellt, der bei fast jeder vierten Frau mit starkem Haarausfall unter 15 Mikrogramm pro Liter Blut liegt, sollte unbedingt Eisen als Gegenmaßnahme eingenommen werden. Für eine erwachsene Frau liegt der normale Wert des Eisenbedarfs bei durchschnittlich über 40 Mikrogramm pro Liter Blut. Haarausfall durch Eisenmangel ist reversibel und sehr gut behandelbar. Mit Eisenpräparaten, die über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen eingenommen werden, sind Erfolge beim vermehrten Haarwachstum relativ schnell sichtbar.
Kupfer erleichtert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung in den Körper und ist am Aufbau von Knochen, Haut und Haar beteiligt. Kupfer reguliert allgemein Stoffwechselprozesse im Körper, so auch in den Haarzellen. Ein Kupfermangel führt zu dünnem, brüchigem Haar. Damit der Körper genügend Kupfer zur Verfügung hat, muss täglich Kupfer mit der Nahrung aufgenommen werden. Der tägliche Kupferbedarf von Erwachsene beträgt täglich 1 bis 1,5 mg Kupfer. Kann der Körper nicht genügend Kupfer mit der Nahrung aufnehmen, entsteht ein Kupfermangel. Neben weiteren Beschwerden wie Depressionen, Durchfall, erhöhte Brüchigkeit der Knochen, Störungen der Fruchtbarkeit und des Wachstums, wird auch Haarausfall beim Kupfermangel beschrieben.
Mit Hirsesamenextrakt gegen Haarausfall
Haarausfall ist in der Regel ein Prozess, der sich über lange Zeiträume hinzieht. Die Unterversorgung der Haare mit notwendigen Nährstoffen führt zum Absterben der Haarfollikel. Dem kann unter anderem Hirsesamenextrakt entgegenwirken. Hirsesamenextrakt ist eine natürliche Quelle für Kieselsäure. Sie ist für den Aufbau von Haaren und Nägeln unerlässlich und ist wichtig für die Elastizität und Festigkeit von Haaren. Außerdem ist Kieselsäure ein wichtiger Bestandteil des Keratins, eine der wichtigsten am Haaraufbau beteiligten Eiweißkomponenten. Kieselsäure, auch als Spurenelement Silizium bekannt, erfüllt beim Haarwachstum eine Helferfunktion dahingehend, dass bestimmte Schwefelverbindungen, die für Querverbindungen in der Hornmatrix der Haare verantwortlich sind, stärker genutzt werden. Die Folge ist, dass das Haar aus der Wurzel heraus dicker nachwächst. In einer nicht repräsentativen Pilotstudie wurde Frauen über ein halbes Jahr l
ang hinweg täglich Hirsesamenxtrakt verabreicht und die Haarqualität untersucht. Nach Beendigung des Testzeitraums konnte festgestellt werden, dass die Haardicke der Probandinnen um 13 Prozent zugenommen hatte, wobei der Effekt auf die hohe Konzentration des Siliziums im Hirsesamenxtrakt zurückgeführt wird.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Biotin, den Aminosäuren L-Cystein und L-Methionin sowie den Spurenelementen Zink, Kupfer und Eisen und im Besonderen Silizium als Bestandteil des hochwirksamen Hirsesamenextrakts am besten vorbeugend mit entsprechenden Präparaten der orthomolekularen Medizin gewährleistet sein sollte.