Nicht selten tritt das prämenstruelle Syndrom (PMS) erstmals, bzw. verstärkt nach einer Schwangerschaft auf. Anstatt sich über die Zeit mit Kind zu freuen, verkomplizieren PMS-Beschwerden den ohnehin schon stressigen Alltag. Doch warum können PMS-Symptome gerade nach einer Schwangerschaft auftreten?

Mal wieder die Hormone

pms schwangerschaftWie schon zu Beginn der Schwangerschaft, treten nach der Geburt enorme hormonelle Veränderungen auf. Es kommt zu einem massiven Abfall von Östrogen und Progesteron, deren Produktion während der Schwangerschaft vor allem in der Plazenta stark anstieg. Diese starke Reduktion kann sich in extremen Stimmungstiefs (Babyblues) bis hin zur Wochenbettdepression äußern. Der Körper muss nun erst wieder mit der neuen Hormonsituation klarkommen.

Erhöht ist dagegen während der Stillzeit das Hormon Prolaktin. Es ist zum einen wichtig für die Milchsekretion beim Stillen, zum anderen löst es auch das sog. Brutpflegeverhalten aus. Es sorgt also dafür, dass man sich auch um das Neugeborene kümmert. Prolaktin hat jedoch eine Nebenwirkung, und zwar verhindert es den Eisprung, und somit auch die Progesteronproduktion in der zweiten Hälfte des Zykluses (Gelbkörpermangel).

Dadurch kommt es wieder zu dem bekannten Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, welches für viele Symptome des PMS verantwortlich gemacht wird.

Vitaminvorräte erschöpft: Dann ist PMS wahrscheinlich!

Eine Schwangerschaft und die nachfolgende Stillzeit ist absolute Höchstleistung für den Körper. Spätestens jetzt sind viele Vitamin- und Mineralienreserven aufgebraucht, und sollten aufgefüllt werden, um eine Entmineralisierung und deren Spätfolgen (z.B. Osteoporose) zu vermeiden. Vor allem ein Mangel an Kalzium, Magnesium, Vitamin B6, B12, C, E und Selen wird bei PMS-Patientinnen vermehrt beobachtet und sollte so schnell wie möglich behoben werden. Vitalstoffreiche Ernährung, eventuell kombiniert mit Micronährstoffen, und Reduzierung von Genussmitteln wie Kaffee und Zucker, helfen, Vitaminvorräte wieder aufzufüllen.

Was hilft nun bei PMS?

Altbekannt bei der Behandlung von PMS sind einige Heilpflanzen. Dazu zählt z.B. der wissenschaftlich gut untersuchte Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), der natürliches Progesteron enthält, und somit das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron wiederherstellen kann. Auch soll er die Prolaktin-Synthese hemmen. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn noch gestillt wird, da dieser die Milchbildung reduziert. Am meisten eingesetzt wird er gegen Spannungsgefühle der Brust und Zyklusunregelmäßigkeiten. Da es bei Mönchspfeffer auch Nebenwirkungen, wenn auch nicht oft, zu verzeichnen gibt, sollte zunächst eine Therapie mit Vitaminen und Borago Officinalis versucht werden.

Eine gute Einnahmequelle für ungesättigte Fettsäuren, welche zur Bildung von Progesteron notwendig sind, stellt das Borago Officinalis dar. Das aus der Pflanze Borago Officinalis hergestellte Öl ist nebenwirkungsfrei, und somit eine gute Alternative zu Mönchspfeffer. Auch das Öl der Nachtkerze ist reich an vor allem Gamma-Linolensäure, und versorgt so den Körper mit wichtigen Bausteinen, aber mit einem bei PMS insgesamt nicht ganz so guten Fettsäurespektrum ausgestattet.

Eine Kombination aus Himberblättertee in der ersten Zyklushälfte und Frauenmanteltee in der zweiten Hälfte, ist nicht nur bei PMS äußerst hilfreich, sondern lindert auch Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden.

Beruhigend, harntreibend und krampflösend wirken Tees mit Mistel und Traubensilberkerze.

Progesteronähnliche Pflanzenhormone enthält auch die Yamswurzel. Hier stehen diverse Präparate zur Einnahme zur Verfügung.