pinienrindenextrakt und diabetesNahrungsergänzungsmittel aus dem Extrakt der französischen See-Pinienrinde (Kiefernrindenextrakt oder Pinienrindenextrakt) können den Blutdruck verringern und die Erforderlichkeit der Einnahme von Blutdruckmedikamenten reduzieren.

In der betreffenden Studie der Universität von Arizona wurde bei 58 Prozent der Teilnehmer ein stagnierender Blutdruck festgestellt. Bei einer Hälfte der Teilnehmer wurde die Medikamentendosierung halbiert, bei 48 Teilnehmern wurde die tägliche Einnahme von Kieferrindenextrakten verordnet. Einem Teil der Probanden wurden für zwölf Wochen Placebo verabreicht, sodass eine wissenschaftlich fundierte Auswertung der Ergebnisse erfolgen konnte.

Die Ergebnisse der Studie sind insbesondere für Diabetiker von hoher Relevanz: Schließlich leiden diese an einem zwei- bis vierfach höherem Risiko ein Herzversagen zu erleiden als Nicht-Diabetiker.

Die Studie bestätigte die Hypothese, dass die Einnahme von Kieferrindenextrakt die Notwendigkeit von antihypertensiver Medizin verringern kann. Pinienrindenextrakt ist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich, u.a. unter der Marke Pycnogenol®. Außerdem wird das kardiovaskuläre Risiko bei Patienten mit Typ 2 Diabetes reduziert. Zu diesem Ergebnis kommt Sherma Zibadi von der Universität von Arizona. Tatsächlich haben vorherige Studien bereits mögliche gesundheitliche Vorteile von Pinienrindenextrakten erwähnt: Darunter fallen insbesondere positive Auswirkungen auf erektile Dysfunktion (Potenzstörungen), das Herz-Kreislaufsystem, auf Asthma, chronische Veneninsuffizienz und diabetische Erkrankungen.

Studie zu Pinienrindenextrakt und Diabetes

Die Studie untersuchte Diabetiker mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren. Diesen wurde entweder eine tägliche Dosis von 125 Milligramm Pinienrindenextrakt (hier Pycnogenol®) oder ein Placebo verabreicht. Am Ende der Studie konnte bei 58,3 Prozent der Pycnogenol-Teilnehmer eine Verbesserung des Blutdrucks festgestellt werden. Bei der Placebo-Gruppe waren es lediglich 20,8 Prozent. Der Hälfte der Gruppe, welche den Pinienrindenextrakt erhielt, wurde außerdem ein ACE-Hemmer verabreicht. Beim LDL-Cholesterin, einem Marker für kardiovaskuläre Erkrankungen, wurde nach acht bis zwölf Wochen eine Verbesserung des Wertes um 11,6 bis 12,7 mg/dL beobachtet.

pinienextrakt pycnogenol diabetesWirkungsmechanismus des Pinienrindenextraktes

Bei dem Versuch die positiven Auswirkungen des Pinienrindenextraktes zu erklären, erkannten die Wissenschaftler, dass der blutdrucksenkende Effekt durch eine Unterdrückung des Serums Endothelin-1 zustande gekommen sein könnte: Einem Protein das bei Typ 2 Diabetikern und Hypertonikern gewohnheitsmäßig eine hohe Konzentration aufweist.

Die Autoren konnten jedoch nicht ausschließen, dass der Effekt auch auf den ACE-Hemmer zurückzuführen sein könnte. Andere Studien haben einen positiven Nutzen von Pycnogenol® auf die Produktion von Stickstoffmonoxid belegt (wichtig für die Endothelfunktion, daher wirksam z.B. bei Erektionsstörungen und den Blutdruck).

Die erste Beschränkung der Aussagekraft der Studienergebnisse ist auf die sehr begrenzte Teilnehmerzahl zurückzuführen, die der Verallgemeinerung der Studienergebnisse im Wege stehen. Allerdings wurden in die Studie Patienten mit vielen verschiedenen ethnischen Hintergründen einbezogen. Hierdurch wurde versucht, die statistische Aussagekraft der Studie zu stärken. Eine andere Beschränkung bestand in der Auswahl verschiedener Diabetikern: Einige Probanden besitzen erst seit kurzem Diabetes und könnten daher in der Kontrolle der Essensaufnahme und Medikamenteneinnahme noch sehr begrenzt sein.

Volkskrankheit Diabetes

In der europäischen Union sind mehr als 22,5 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Dies entspricht in etwa vier Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Betroffenen wird sich bis zum Jahr 2030 auf mehr als 26 Millionen Erkrankte erhöhen.

In den USA leben mehr als 20 Millionen Personen mit Diabetes: Dort machen die Erkrankten sieben Prozent der Population aus. Die Erkrankung belastet das amerikanische Gesundheitssystem mit mehr als 132 Milliarden Dollar im Jahr. Davon entfallen alleine 92 Milliarden US-Dollar auf Medikamentenkosten.