In Australien ist man in 2009 einen vernünftigen Schritt gegangen: Seitdem wird Mehl mit Folsäure versetzt, so daß die Allgemeinheit über den täglichen Verzehr Folsäure zu sich nimmt.

Jetzt haben australische Wissenschaftler an über 20.000 Menschen den Erfolg dieser Maßnahme überprüft – und sind zufrieden mit dem Erfolg. 77% weniger Australier weisen eine schädliche Unterversorgung mit Folsäure auf. Die Folsäure-Versorgung wurde zwischen April 2009 und April 2010 gemessen. Insbesondere hat die Maßnahme auch bei Frauen im gebärfähigen Alter gegriffen: im Schnitt haben die Frauen, die potenziell Kinder bekommen werden, 31% mehr Folsäure im Blut gehabt. Das langfristige Ergebnis wird sich in den nächsten Jahren zeigen: nämlich weniger Geburten von Kindern mit Neuralrohrdefekten. Darüber sind sich die Wissenschaftler einig, denn die breitflächige Versorgung mit Folsäure hat schon früher in den USA für weniger Missbildungen gesorgt. Die australische Gesundheitsministerin, Catherine King, hat die ersten Ergebnisse der Untersuchungen zur Folsäure ausdrücklich begrüßt.

Wo in Deutschland nur eine Nahrungsergänzung helfen kann, um einem weit verbreiteten Folsäuremangel vorzubeugen, ist man in anderen Staaten viel fortschrittlicher. Die zusätzliche Einnahme nicht nur von Folsäure wird immer wieder dringend aller Frauen mit Kinderwunsch empfohlen.

Quelle:

Medical Journal of Australia, 2011; 194 (2): 65-67 ‘The impact of mandatory fortification of flour with folic acid on the blood folate levels of an Australian population’, Authoren: Ross D Brown, Mark R Langshaw, Elaine J Uhr, John N Gibson and Douglas E Joshua