Vitamin D ist als Sonnenvitamin bekannt und Mangel ist daher insbesondere bei älteren Menschen und im Winterhalbjahr sehr weit verbreitet. Das hat weitreichende Kosequenzen für die Herzgesundheit: Vitamin D ist für Diabetiker besonders wichtig, um Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen

Forscher des renommierten Wolfson Medical Center und der Universität von Tel Aviv, beide in Israel, berichten, dass die tägliche Einnahme von 1.000 IE (25 Mikrogramm) Vitamin D über einen Zeitraum von einem Jahr den sogenannten Augmentationsindex, der zu den Vorzeichen von Herz-Kreislauferkrankungen gehört, signifikant senken kann.1

Da die Versorgung mit Vitamin D oft sehr mangelhaft ist, empfehlen die israelischen Wissenschaftler generell die Einnahme von mindestens 1.000 IE Vitamin D bzw. 25 µg pro Tag.

Vitamin-D-Mangel kann Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen

Bereits andere Studien konnten allgemein einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Herzgesundheit aufzeigen. An der Universität von Kopenhagen wurden beispielsweise die Daten von über 10.000 Personen analysiert.2 Die Follow-Up-Studie berücksichtigte einen Zeitraum von 29 Jahren.

Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Probanden mit einem Mangel an Vitamin D ein um 64 Prozent erhöhtes Risiko hatten, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Angaben beziehen sich immer auf Calcidiol oder 25 (OH) Vitamin D3, der letzten Vorstufe zum aktiven Vitamin D oder Cholecalciferol.

Schlüssel für die Wirkung von Vitamin D bei Diabetikern

Die entscheidende Stelle für den Wirkmechanismus von Vitamin D scheint scheint im Adiponektin zu liegen. Dies gilt auch für die Untersuchung aus Israel, bei der von Herzkrankheiten besonders betroffene Diabetiker im Mittelpunkt standen.

47 Patienten mit einem Typ 2 Diabetes standen den Wissenschaftlern aus Tel Aviv für ein Jahr zur Verfügung. Für die randomisierte und Placebo kontrollierte Studie nahm eine Gruppe täglich 1.000 IE Vitamin D ein, während die andere ein Placebo erhielt. Das eindeutige Ergebnis war, dass der Augmentationsindex bei den Teilnehmern aus der Vitamin-D-Gruppe nach 12 Monaten um sieben Einheiten zurückging, während in der Placebo-Gruppe nur ein Rückgang von 0,31 Einheiten festzustellen war.

Weitere auf den Diabetes bezogene Wirkungen, wie eine Veränderung des Blutzuckerspiegels, konnten nicht festgestellt werden. Allerdings fiel den Forschern auf, dass am Untersuchungsende die Teilnehmer der Vitamin-D-Gruppe etwas mehr Adiponektin im Blut hatten als die Placebo-Probanden.

Es handelt sich bei Aponektin um ein kollagen-ähnliches Protein, das als Hormon unter anderem den Effekt des Insulins beeinflusst aber auch Entzündungen und Arteriosklerose-Gefahren mindert.

Darin sehen die Wissenschaftler ein wichtiges Ergebnis, da das Adiponektin ein Bindeglied zwischen der Insulinresistenz und Herz-Kreislauferkrankungen darstellt. Ein niedriger Adiponektin-Spiegel ist also ein Vorzeichen für einen drohenden Diabetes ebenso wie für ein erhöhtes Risiko, von Gefäßschädigungen betroffen zu werden.

Um den tatsächlichen Einfluss von Vitamin D auf Adiponektin zu beschreiben, bedarf es, laut den Wissenschaftlern aus Israel, jedoch weiterer Studien mit deutlich mehr Teilnehmern (2).

Studien:

  1. Breslavsky, A., et al., „Effect of high doses of vitamin D on arterial properties, adiponectin, leptin and glucose homeostasis in type 2 diabetic patients“, Clinical Nutrition, published ahead of print.
  2. Brøndum-Jacobsen, Peter, et al., „25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Ischemic Heart Disease, Myocardial Infarction, and Early Death“, American Heart Association, Epub published ahead of print.